BIN unterwegs in Portugal und Spanien

Abschied vom Küstenweg von 24.9.-3.10.2024

Noch einmal zieht es mich auf den Portugiesischen Jakobsweg. Zwanzig Jahre bin ich insgesamt gepilgert, davon neun Jahre in Etappen von zu Hause bis nach Santiago de Compostela. In den folgenden Jahren riefen mich ganz verschiedene Jakobswege und wollten entdeckt werden. Wegen Knieproblemen habe ich mir nun einen Abschnitt an der Küste gesucht, wo ich kurze Strecken gehen möchte.

Vom Flughafen Porto aus fährt ein Bus nach Viana do Castelo und ein Bummelzug weiter nach Vila Praia de Âncora. Am frühen Nachmittag verziehen sich dort die Wolken, deren Wasser auf der Fahrt hierher die Landschaft gründlich gewaschen haben. Durch die großen Scheiben des Strandcafés zeigt sich der Wind noch bei der Arbeit. Das Meer hat den sehr breiten flachen Strand freigegeben, wie versteinerte Tiere ruhen dunkle Felsen darauf. Grüne nass glänzende Algen setzen die Farbakzente. BIN endlich wieder am Meer, wir führen gute Gespräche bei meinem langen Spaziergang. Nachts klopft der Regen ans Fenster.
Morgens reihe ich mich in die kleinen Pilgergrüppchen ein, die dem breiten Strandweg nach Norden folgen. Der Wind zaust an den Ponchos und vertreibt den Regen. Letzte bunte Blüten spitzen zwischen den Steinen heraus, die Wegzeichen sind gut erkennbar. Bald ist Moledo erreicht, mein letzter Stopp in Portugal. Frühstück gibt es für mich in der Bar Paredo, wo ich schon vor drei Jahren war. Ein Sandweg führt von dort durch lichte Kiefernwälder, fast keine Leute, nur Meeresrauschen und Vogelgezwitscher. Bald öffnen sich die Bäume zur Mündungsbucht des Rio Minho. Mit weiteren Mitpilgern in einem Taxi-Boot überquere ich diesmal den Grenzfluss. Der gut in Regenzeug verpackte Fährmann hilft uns an Bord, stülpt jedem eine straffe Schwimmweste über den Kopf und steuert auf das andere Ufer zu, das sich nur langsam im Dunst zeigt. Kurz ist der Kampf mit der Schwimmweste beim Ausziehen, tief der Abstieg auf den Sand. Brille putzen. Schon BIN ich in Spanien gelandet. Köstlich lassen wir uns in A Guarda mit einem späten Mittagessen versorgen.
Blau ist der Himmel und wild das Meer am nächsten Morgen, als ich mit den zwei Amerikanerinnen von gestern aufbreche. Gewaltig schlagen die Wellen auf die Granitfelsen, auf das Land. „Hier geht’s nicht weiter!“ höre ich Meeresworte in meinem Kopf. Wie gehe ich um mit Hindernissen in meinem Leben? Erst mal Wut und dann Überlegen? Konzentriert laufe ich auf dem felsigen Pfad, steige etwas höher und folge der Straße. Ganz in mir versunken und doch aufmerksam lasse ich mich von den Zeichen leiten. 
Ein Bus bringt mich nach Baiona. Erinnerungen tauchen auf an eine Reise mit meinen Eltern vor Jahrzehnten. Der alte Herrensitz auf der Halbinsel, jetzt ein Parador (Hotel) mit Café, war damals das Ziel, die zinnenbewehrte Mauer bietet einen grandiosen Ausblick. Auch in die alte Kirche Santa Maria schaue ich noch rein bevor ich müde aufs Bett sinke.
Ein Bus bringt mich über Vigo ans Ende der Welt, nach Finisterre. Welche Freude, noch einmal an der Praia Langosteira entlang zu spazieren und mir am Kap Finisterre den Wind um die Ohren brausen zu lassen. Und einen Wander- und Spanisch-Freund aus der Heimat zu treffen, der gerade den Camino dos Faros gegangen ist. Auf den Felsen der alten Eremitage San Guillermo wärmt mich die Sonne. Kann gar nicht glauben, dass ich vor vielen Jahren zu Fuß bis hierher gelangt bin. Das Pilgern hat mein Leben verändert.
Auch Santiago de Compostela ist mit vielen Erinnerungen verbunden. Lange sitze ich in der Kathedrale und freue mich, dass sogar der Botafumeiro, der große Weihrauchkessel geschwenkt wird. 
Buen camino de la vida para todos! Einen guten Lebensweg euch allen!
Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für BIN unterwegs in Portugal und Spanien

BIN unterwegs in Lissabon April 2024

Nach Lissabon hat mich meine Tochter gelockt, die dort beruflich zu tun hat. Für eine Woche im April, und glücklicherweise bei schönstem Frühlingswetter. Am nächsten Morgen begleite ich sie zur Konferenz und organisiere mir ein Ticket für das berühmte Sankt-Hieronimus-Kloster. Langsam bewegt sich die Warteschlange an der manuelinischen Fassade des Klosters entlang, an deren hohen Fenstern und den Mauervorsprüngen die Vögel landen, flattern und zwitschern. König Manuel I. hat damals seine Handwerker mit den Segelschiffen der Eroberer in die Welt gesandt, um von überall her neue Symbole und Techniken zu sammeln. Daraus sind fantastische Darstellungen zur Seefahrt mit Blüten, Früchten und aus Stein gehauenen gedrehten Seilen entstanden. Im bogengeschmückten Kreuzgang dominiert das Gemurmel der Touristen. Auch in den hohen Sälen, die mit blau-weißen Fliesen verziert sind. 
Bald habe ich Sehnsucht nach Ruhe, blühenden Bäumen und dem Fluss Tejo. An seinem Ufer liegt das moderne Museum MAAT mit seinem Café, mit einem tollen Ausblick auf die hohe Brücke und die Christusstatue am anderen Ufer, die der in Rio de Janeiro gleicht. Cafés und Bistros säumen die Wege, daneben bimmelt die Tram, die wieder ins Zentrum fährt.
Die nächsten Tage verfliegen mit einem Besuch im Gulbenkian-Museum, einer privaten Sammlung mit Kunst aus der ganzen Welt und im sehenswerten Stadtmuseum Museu de Lisboa. Von den vielen Hügeln Lissabons begeistern die weiten Ausblicke. Zwischen engen Gassen und Treppen wollen Miradores (Aussichtsterrassen) entdeckt werden wie der Miradouro São Pedro de Alcántara oder der Miradouro de Santa Catarina bei Sonnenuntergang.
Ein kleiner Zug rattert an der Küste entlang nach Cascais. Ein quirliges und doch beschauliches Küstenstädtchen mit gepflasterten Gassen und zahlreichen Restaurants. Das Wasser ist mir zu kalt, dafür wecken saftige Drinks und Meeresfrüchte Strandgefühle. Ein wenig nördlich von Cascais braust der kalte Wind über die weite Praia do Guincho und türmt die Wellen auf, bläst uns den Kopf frei und reinigt blockierte Gedanken.
Schnell ist die Woche vorbei und es heißt Abschied nehmen von Lissabon vom Dach des Pantheon aus mit Blick auf den Rio Tejo.
Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für BIN unterwegs in Lissabon April 2024

Ateliertage bei BIN-Art – „Malerei und Holz“

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Ateliertage bei BIN-Art – „Malerei und Holz“

Sevilla – Cáceres – Córdoba – Cádiz

... BIN unterwegs auf der Via de la Plata von 3.-17. Mai 2023
Ins heiße Andalusien und die Extremadura geht es diesmal für mich. Der Flieger bringt mich direkt nach Sevilla. Um 14 Uhr nachmittags steht die Hitze über der Innenstadt. Das „V“ von Vertrauen begleitet mich heute beim Einstieg ins Pilgern. 
Voll in der Blüte sind die blau-violetten Jacaranda-Bäume. Langsames Schlendern ist angesagt. Im Viertel Triana leuchten die ersten gelben Pfeile als Wegzeichen für den Jakobsweg.
Intuitiv folge ich am nächsten Tag den Gassen und gelange zur Kathedrale von Sevilla, lausche der morgendlichen Pilgermesse in der goldgeschmückten Capilla Real. Dort begegnet mir ein Radpilger aus Österreich, mit dem ich mich bei einem Kaffee ausführlich über den Weg und das Pilgern austausche.
Auf einem geführten Stadtspaziergang zeigen sich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie die Giralda, das ehemalige Minarett, Torre de la Plata und Torre de Oro, goldener Turm, der statt Gold einen mit Stroh und lehmiger Erde ockerfarbenen Putz aufweist. Beeindruckend auch die Plaza de España von der Weltausstellung 1929. Andalusien präsentiert sich mit farbenprächtigen Fliesen und Mosaiken.
Sevilla
Am nächsten Vormittag beginnen meine ersten Pilgerkilometer und enden mittags bei bereits über 30 Grad in Guillena. Kaum ein schattiges Fleckchen unterwegs und ich erkenne, dass ich die Hitze nicht gut vertrage. Mit dem Bus setze ich meine Reise in Demut und ziemlich erkältet fort. Von Ort zu Ort, mit vielen Storchennestern, romanischen Kirchen, kleinen Tapas-Bars, wo spanische Köstlichkeiten locken. Monesterio, Zafra, wo sonntags die Apotheke offen hat, Mérida und schließlich Cáceres. 
Eine neue Erfahrung, dass ich so mehr Zeit und Energie habe, um diese mittelalterlichen Kleinode zu besichtigen. Meine Liebe zum Reisen ist immer noch da. Mit viel Schlaf und Abgrenzung geht es mir inzwischen besser. Mein Pilgern auf der Via de la Plata ist in Cáceres zu Ende. Steile Gassen und Treppen führen durch die malerische Altstadt, wo von Haus zu Haus gespannte Leinen mit Papierkranichen vom Fest der Vögel erzählen. Im Süden des Ortes thront die Wallfahrtskirche Santuario de Nuestra Señora de la Montaña auf einem sonnenverbrannten Hügel.
Der Zug bringt mich frühmorgens nach Córdoba. Die Hitze steht um 13 Uhr zwischen den Häusern, ein Salat erfrischt mich. Der Hotelier versteht meine Leidenschaft für die wechselvolle Geschichte Córdobas und hilft mir, den direkten Bus zur Medina de Azahara zu finden, dem lang verschütteten und wiedergefundenen Kalifenpalast. Fast zwei Stunden streife ich mit anderen durch die ausgegrabenen maurischen Torbögen und Häuserfundamente. Ein Film visualisiert, wie das Leben im weitläufigen Palastgelände in den nur circa zwölf Jahren seiner bewohnten Zeit wohl abgelaufen ist. Meine Ausdauer hat sich gelohnt für diesen Höhepunkt. 
Nach einer langen ruhigen Nacht habe ich wieder Kraft für die Mezquita in Córdoba. Nach der Rückeroberung, der Reconquista, haben die Christen den Arabern die riesige Moschee abgekauft, Seitenkapellen eingebaut und schließlich eine große Basilika eingesetzt. Staunend verbringe ich lange Zeit dort drinnen, wo Christentum und Islam aufeinandertreffen. Von der früheren Toleranz, die Jahrzehnte langes Zusammenleben auch mit den Juden erlaubte, war nach der Reconquista nicht mehr viel übrig. 
Aus dem Trubel der Touristen ziehe ich mich in einen Park zurück, sinniere über das Annehmen meiner so anders verlaufenen Pilgerreise, die doch auch so zu einer geworden ist. Viele gute Erfahrungen und Begegnungen sowie traumhafte alte Orte, die Geschichte erlebbar gemacht haben. 
Meine Reise lasse ich in Cádiz ausklingen, bevor ich von Sevilla aus wieder nach Hause fliege.
Cádiz

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Sevilla – Cáceres – Córdoba – Cádiz

Kreismusikschule Erding: Arvo Pärt und Hermann Hesse

... mit dem Kunstverein Erding und dem Kulturverein Ldkr. Erding
Am Sonntag, den 12. März 2023, fand in der Kreismusikschule Erding eine Kunst-Aktion statt. „Luft“ lautete das Thema und eine sehr ruhige meditative Veranstaltung war geboten. Gut ein Dutzend Künstler fand sich zusammen, breitete Bodenschutz aus, baute Tische und Staffeleien auf. Gespannte Erwartung.
Lehrer und Gäste der Musikschule boten zwei Musikstücke des zeitgenössischen estnischen Komponisten Arvo Pärt dar, mit wechselnder instrumentaler Besetzung. Dazwischen wurde das Gedicht „In Sand geschrieben“ von Hermann Hesse rezitiert.
Die zwei ruhigen Stücke von Pärt „Spiegel im Spiegel“ und „Für Alina“ versetzten uns in eine konzentrierte Stille. Die Töne segelten durch den Raum, erzeugten auf meinen Leinwänden unterschiedliche Linien, einmal sehr ruhig und gleichmäßig, einmal verspielt und bewegt. Auch die meisterlich gespielten unterschiedlichen Instrumente wirkten verführerisch und inspirierend. Worte von Hesse flossen mit Tusche auf den vorbereiteten Untergrund. Selbst die Besucher hielten sich an die gebotene Ruhe während der Darbietung und ließen sich auf die meditative Stimmung ein.

Nach dem Verklingen der letzten Töne und Worte verebbte auch der Zauber dieser Aktion. Die entstandenen Werke werden ab Ende April in den Gängen der Kreismusikschule Erding präsentiert und können zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.

Voraussichtlicher Termin der Vernissage ist Freitag, 19.5.2023 um 20 Uhr, Genaueres in der Tagespresse.

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Kreismusikschule Erding: Arvo Pärt und Hermann Hesse

Venedig – Venedig

Ein Nachtrag zur Reise vom 10.-13. November 2022 mit dem Kunstverein Erding. Als Gruppe sind wir mit dem Zug unterwegs und wohnen in einem kleinen Hotel im Zentrum, von dem aus fußläufig alles über unzählige Brücken erreichbar ist.

Zwei Seiten der verschiedenen Facetten Venedigs offenbaren sich. Die Biennale lockt mit unzähligen Exponaten, für mich ein erster Besuch in den Giardini. Wo ist mein roter Faden durch diese Schau? Was spricht mich an, was berührt mich? Es gilt eine Balance zu finden zwischen dem Offen-Sein für Neues und der Überwältigung durch die Kunst, die Balance auch zwischen den unheimlichen Menschenmengen und dem Bei-mir-Sein. Oft sind die extravagant und eigenwillig gekleideten Besucher mit ihrem Schuhwerk, Frisuren und Kopfbedeckungen spannender zu sehen als die Pavillons. Am Wasser entlang wechseln wir in die alten Werftgebäude des Arsenale, wo sich weiter Kunst an Kunst reiht und den Ausdruck der Backstein-Hallen verändert bis zu der Ecke, wo wucherndes Grün archaische Figuren umrankt.
Es wurde Abend und es wurde Morgen …
Beim Spaziergang durch die Gassen zeigt sich eine der anderen Seiten von Venedig. Kühl ist es morgens, aber der leichte Dunst verspricht einen weiteren sonnigen Tag. Nach der gestrigen Kunstüberflutung treiben wir zu Fuß durch die Lagunenstadt. Kleine Treppen und Brücken - die Hauswände rücken eng zusammen. Verlockende Schaufenster, Gondoliere bieten sich an. Fotoshooting auf der Rialto-Brücke. Weit öffnet sich der Markusplatz und präsentiert bereits eine Menschenschlange vor der Basilika. Im diesigen Gegenlicht die zwei Säulen mit Markus-Löwe und San Teodore. Morgenmüde abgedeckte Gondeln schaukeln auf dem Wasser. Die Flut leckt nur 20 Zentimeter unter der Promenade an der ersten Stufe. Um die Ecke locken die kleinen versteckten „Königlichen Gärten“.
Zeit zum Zeichnen muss sein und so entstehen kleine Skizzen zu meinen Notizen. Sich treiben lassen in der Menschenmenge, manchmal abbiegen und durchatmen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Das „einfach Sein“ praktizieren und zwischen Wassergeplätscher, Möwengeschrei und Stimmengewirr eine Ahnung der Geschichte der alten Häuser erspüren.
Ich BIN in Venedig gewesen.
Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Venedig – Venedig

Atelierkurs

Pilgerschaft des Lebens - Kontemplation und gestalterisches Tun

Beim ruhigen Gehen tauchen innere Bilder auf, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit werden geschult. Der Gedankenstrom verlangsamt sich, die Konzentration auf Ausblicke, Farbklänge oder Details führt in die innere Mitte. 
Eine kurze geführte Meditation leitet jeden Tag ein. Experimentelle Gestaltung ist möglich, dem jeweiligen Thema entsprechend und überwiegend in Stille.

Montag, 5.12.- Freitag, 9.12.22, tgl. 10-15 Uhr.

Atelier BIN-Art, Erding, Landshuter Straße 19a.
Kursgebühr 495€ inclusive Material. Eigene Leinwände können mitgebracht oder vor Ort erworben werden. Kleingruppe.
Anmeldung per Mail bis Montag, 28.11.22

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Atelierkurs

Jakobsweg von Tui nach Santiago de Compostela

29.8. bis 5.9.2022, noch einmal mit einer Gruppe unterwegs

Das Einchecken in München klappt problemlos, mit dem Bus geht es vom Flughafen Porto nach Tui. Zum Stadtrundgang in der kleinen Grenzstadt scheint die Sonne. Kühl und still ist es in der Kathedrale, eine kurze Andacht zum Anfang. Durch den Kreuzgang führen Stufen in den Garten, die Festung von Valença grüßt herrüber.

Der Bus bringt uns nach O’Porriño, dort steht der 100km-Stein. Die Wanderung beginnt nach einem Morgenimpuls. Gemütlich laufen wir uns warm bis zum ersten Stopp in Mos, später bis zur Capilla de Santiagüiño und dem Mittagspicknick. Weiter durch lichte Pinienwälder bis zu einer Waldlichtung, wo eine Gaita-Spielerin die Pilger auf galicisch-keltische Klänge einstimmt. Ein schöner weiter Blick tut sich auf über die Ria von Redondela.

Danach geht es steil bergab und durch die Ebene, vorbei an Weingärten, kleinen Feldern und Viadukten bis Redondela. Um 16 Uhr bringt uns der Bus nach Pontevedra ins Hotel. Trockenes warmes Sommerwetter hat uns heute begleitet.

Zurück in Redondela halten wir am nächsten Tag einen Morgenimpuls vor dem Anstieg zum früheren Pilgerhospiz, bewundern dort die Muschelwand. Ab und wieder auf nach Arcade und Pontesampaio. Kurze Pause nach der alten Brücke, Churros und Empanadas werden probiert. Nach dem Rio Ullo geht es über große Granitsteine, in denen alte Karrenspuren zu sehen sind, hinauf zum Pass von Canicova. Danach queren wir über einen gesicherten Pfad eine große Straßenbaustelle und finden einen Platz fürs Mittagspicknick.

Nach der Capilla de Santa Marta geht es links zur Flussvariante mit weichen Waldwegen. Abschluss des Tages ist diesmal in der Kirche Virgen Peregrina. Erneut genießen wir ein gutes Abendessen im Hotel. Wir bekommen die Schalen der Jakobsmuscheln, die es als Vorspeise gab, gewaschen zum Mitnehmen.

In Pontevedra gehen wir los zur Burgo Brücke, Morgenrunde am Brunnen unter den Weiden, es beginnt zu regnen. Ein fröhliches Gruppenfoto entsteht in Regenponchos. An Santa Maria de Alba vorbei bis San Amaro, wo die Bar renoviert wurde und Pulpo verkauft wird. Unterwegs begegnet uns eine Reitergruppe sowie eine deutsche Gruppe mit E-Bikes.

Kurz vor Muinada de Barosa, kehren wir wegen des Regens in einer neuen Garagenbar ein und können diverse Tapas verkosten. Bald hört der Regen auf und über Briallos und Tivo geht es nach Caldas de Reis. Nach dem Essen gibt es eine Runde Kräuterschnaps zur Motivation ;-).

In Caldas de Reis nieselt es morgens leicht. Das konzentrierte und langsame Gehen ist Thema, als wir in Stille durch das beschauliche Bermaña-Tal wandern. Kurze Pause bei der Kirche von Carracedo, weiter bis nach O’Pino Valga.

Nach der Mittagspause im Garten der Bar geht es bergab durch den Wald nach San Miguel am alten Friedhof vorbei, dann durch Pontecesures und über die Brücke des Rio Ulla. Von hier sind es nur noch 2km bis ins Zentrum von Padrón und zur Jakobuskirche dort. 20 Minuten weiter erreichen wir am Bahnhof unser Hotel. Köstlich ist das Essen in der Cafeteria des Hotels, mit Pimientos de Padrón und leckeren Nachspeisen.

Die letzte Etappe von Padrón nach Santiago. In Iria Flavia unsere Morgenrunde, wir folgen geübt den gelben Pfeilen. Ein erster Stopp an der Kirche in Escravitude, gerade ist Messe. Schräg gegenüber locken eine neue Bar und ein Stand für Churros. Über kleine Straßen und Wald weiter bis Picaraña, wo wir die Nationalstraße überqueren. Ideales Pilgerwetter herrscht heute, trocken bei 18 Grad. In Rua do Franco ist die Kirche geschlossen, wir gehen weiter. Kleine Dörfer wechseln mit Waldstücken, stetig führt der Pfad leicht bergauf.

In Milladoiro gibt es oben am Hügel noch einen Motivationsstopp in der bekannten Bar beim Sportzentrum, kleine Teller mit Tortilla geben uns Energie. Nach Santiago geht es nun am Fluss entlang und später die Abzweigung nach Santa Marta. Bei Sonne und 24 Grad laufen wir durch die engen Gassen zur Praza da Obradoiro. Um fünf Uhr feiern wir vor der Kathedrale von Santiago de Compostela unsere Ankunft. Nach dem Ablegen der Rucksäcke im Hotel San Martín Pinario, durchschreiten wir die Heilige Pforte in die Kathedrale (mit Maske), jeder feiert für sich persönlich die Ankunft und besucht die Krypta mit dem Sarkophag des Jakobus. Nach dem Essen begleiten die Sterne den Nachtspaziergang um die Kathedrale.

Morgens macht Manuel eine Stadt- und Kathedralenführung während ich die Pilgerurkunden organisiere. Die mittägliche Pilgermesse ist leider ohne Botafumeiro. Nachmittags ist frei. Abends feiern wir Abschlussrunde und Überreichung der Compostelas vor dem Essen.

Früh morgens laufen wir im strömenden Regen zum Bus nach Porto, es geht nach Hause!
BIN unterwegs gewesen…

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Jakobsweg von Tui nach Santiago de Compostela

Caminho Portugues da Costa

Von Vila do Conde nach Valença von 10.-20.9.21

Neuer Weg – neues Glück 

Wieder mal BIN ich alleine unterwegs auf Pilgerwegen und doch nicht einsam. Nach all den Monaten der Zurückhaltung mit Reisen, musste ich einfach nochmal los. So habe ich einen mir neuen Abschnitt des Jakobsweges erkundet, nach allen derzeitigen Regeln mit Maske und Impfnachweis. 

Lange Strecken verlaufen in Strandnähe auf Holzstegen, Sonne und sandiger Wind wirbeln in den Haaren. Dann wechselt der Weg wieder in die Lande, an Gewächshäusern vorbei und durch kleine Wäldchen. Kurze und intensive Begegnungen entstehen mit anderen Pilgern, aber auch mit den freundlichen Wirtsleuten am Weg. 

Das Rauschen des Meeres begleitet mich in meine Träume. Schließlich ragt der Monte Tecla wie ein Vulkankegel empor und zeigt die Mündung des Rio Minho und damit die spanische Grenze an. Der Fluss führt mich nach Valença. Zwei Tage noch lasse ich die Reise in Porto ausklingen und tanke Meer für die dunklen Winterzeiten.

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Caminho Portugues da Costa

BIN unterwegs in Göteborg

Im August 2021 besuchen wir für eine Woche unsere Tochter in Göteborg. Mit Kamera und Skizzenbuch laufen wir durch die grüne Stadt. Ein gelegentlicher Regenschauer wäscht den Himmel sauber. Kurz darauf fegt der Wind die Wolken weg und die Sonne lockt die Leute in die Straßencafés.

Unser Hotel liegt in der Nähe des Götaplatsen. Vorbei am Brunnen mit Neptun Figur und Meerjungfrauen, zwischen Kunsthalle und Kunstmuseum. Spaziergang entlang der prachtvollen Kungsportsavenyn zur Innenstadt, von Kanälen durchzogen auf einem früheren Sumpfgelände am Götafluss erbaut.

Bei der modernen Prometheus Statue beginnt die Paddan Sightseeingtour mit flachen Booten unter zahlreichen Brücken hindurch und durch den Hafen.. Zimtschnecken zur Fika-Zeit (Kaffee) im Haga-Viertel.

Ausflug mit der Fähre zu den südlichen Schären. Auf der Insel Styrsö erkunden wir den flachen steinernen Hügel mit den Birkenwäldchen und pausieren in einer geschützten Bucht in der Sonne.

Regen, Wolken und Sonne wechseln mehrfach jeden Tag und so sind heute Kunsthalle mit der Ausstellung eines Afrikaners und Kunstmuseum mit aktuellen und historischen Gemälden gefragt.

Veröffentlicht unter Uncategorized | Kommentare deaktiviert für BIN unterwegs in Göteborg