Venedig – Venedig

Ein Nachtrag zur Reise vom 10.-13. November 2022 mit dem Kunstverein Erding. Als Gruppe sind wir mit dem Zug unterwegs und wohnen in einem kleinen Hotel im Zentrum, von dem aus fußläufig alles über unzählige Brücken erreichbar ist.

Zwei Seiten der verschiedenen Facetten Venedigs offenbaren sich. Die Biennale lockt mit unzähligen Exponaten, für mich ein erster Besuch in den Giardini. Wo ist mein roter Faden durch diese Schau? Was spricht mich an, was berührt mich? Es gilt eine Balance zu finden zwischen dem Offen-Sein für Neues und der Überwältigung durch die Kunst, die Balance auch zwischen den unheimlichen Menschenmengen und dem Bei-mir-Sein. Oft sind die extravagant und eigenwillig gekleideten Besucher mit ihrem Schuhwerk, Frisuren und Kopfbedeckungen spannender zu sehen als die Pavillons. Am Wasser entlang wechseln wir in die alten Werftgebäude des Arsenale, wo sich weiter Kunst an Kunst reiht und den Ausdruck der Backstein-Hallen verändert bis zu der Ecke, wo wucherndes Grün archaische Figuren umrankt.
Es wurde Abend und es wurde Morgen …
Beim Spaziergang durch die Gassen zeigt sich eine der anderen Seiten von Venedig. Kühl ist es morgens, aber der leichte Dunst verspricht einen weiteren sonnigen Tag. Nach der gestrigen Kunstüberflutung treiben wir zu Fuß durch die Lagunenstadt. Kleine Treppen und Brücken - die Hauswände rücken eng zusammen. Verlockende Schaufenster, Gondoliere bieten sich an. Fotoshooting auf der Rialto-Brücke. Weit öffnet sich der Markusplatz und präsentiert bereits eine Menschenschlange vor der Basilika. Im diesigen Gegenlicht die zwei Säulen mit Markus-Löwe und San Teodore. Morgenmüde abgedeckte Gondeln schaukeln auf dem Wasser. Die Flut leckt nur 20 Zentimeter unter der Promenade an der ersten Stufe. Um die Ecke locken die kleinen versteckten „Königlichen Gärten“.
Zeit zum Zeichnen muss sein und so entstehen kleine Skizzen zu meinen Notizen. Sich treiben lassen in der Menschenmenge, manchmal abbiegen und durchatmen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Das „einfach Sein“ praktizieren und zwischen Wassergeplätscher, Möwengeschrei und Stimmengewirr eine Ahnung der Geschichte der alten Häuser erspüren.
Ich BIN in Venedig gewesen.
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