29.8. bis 5.9.2022, noch einmal mit einer Gruppe unterwegs
Das Einchecken in München klappt problemlos, mit dem Bus geht es vom Flughafen Porto nach Tui. Zum Stadtrundgang in der kleinen Grenzstadt scheint die Sonne. Kühl und still ist es in der Kathedrale, eine kurze Andacht zum Anfang. Durch den Kreuzgang führen Stufen in den Garten, die Festung von Valença grüßt herrüber.
Der Bus bringt uns nach O’Porriño, dort steht der 100km-Stein. Die Wanderung beginnt nach einem Morgenimpuls. Gemütlich laufen wir uns warm bis zum ersten Stopp in Mos, später bis zur Capilla de Santiagüiño und dem Mittagspicknick. Weiter durch lichte Pinienwälder bis zu einer Waldlichtung, wo eine Gaita-Spielerin die Pilger auf galicisch-keltische Klänge einstimmt. Ein schöner weiter Blick tut sich auf über die Ria von Redondela.
Danach geht es steil bergab und durch die Ebene, vorbei an Weingärten, kleinen Feldern und Viadukten bis Redondela. Um 16 Uhr bringt uns der Bus nach Pontevedra ins Hotel. Trockenes warmes Sommerwetter hat uns heute begleitet.
Zurück in Redondela halten wir am nächsten Tag einen Morgenimpuls vor dem Anstieg zum früheren Pilgerhospiz, bewundern dort die Muschelwand. Ab und wieder auf nach Arcade und Pontesampaio. Kurze Pause nach der alten Brücke, Churros und Empanadas werden probiert. Nach dem Rio Ullo geht es über große Granitsteine, in denen alte Karrenspuren zu sehen sind, hinauf zum Pass von Canicova. Danach queren wir über einen gesicherten Pfad eine große Straßenbaustelle und finden einen Platz fürs Mittagspicknick.
Nach der Capilla de Santa Marta geht es links zur Flussvariante mit weichen Waldwegen. Abschluss des Tages ist diesmal in der Kirche Virgen Peregrina. Erneut genießen wir ein gutes Abendessen im Hotel. Wir bekommen die Schalen der Jakobsmuscheln, die es als Vorspeise gab, gewaschen zum Mitnehmen.
In Pontevedra gehen wir los zur Burgo Brücke, Morgenrunde am Brunnen unter den Weiden, es beginnt zu regnen. Ein fröhliches Gruppenfoto entsteht in Regenponchos. An Santa Maria de Alba vorbei bis San Amaro, wo die Bar renoviert wurde und Pulpo verkauft wird. Unterwegs begegnet uns eine Reitergruppe sowie eine deutsche Gruppe mit E-Bikes.
Kurz vor Muinada de Barosa, kehren wir wegen des Regens in einer neuen Garagenbar ein und können diverse Tapas verkosten. Bald hört der Regen auf und über Briallos und Tivo geht es nach Caldas de Reis. Nach dem Essen gibt es eine Runde Kräuterschnaps zur Motivation ;-).
In Caldas de Reis nieselt es morgens leicht. Das konzentrierte und langsame Gehen ist Thema, als wir in Stille durch das beschauliche Bermaña-Tal wandern. Kurze Pause bei der Kirche von Carracedo, weiter bis nach O’Pino Valga.
Nach der Mittagspause im Garten der Bar geht es bergab durch den Wald nach San Miguel am alten Friedhof vorbei, dann durch Pontecesures und über die Brücke des Rio Ulla. Von hier sind es nur noch 2km bis ins Zentrum von Padrón und zur Jakobuskirche dort. 20 Minuten weiter erreichen wir am Bahnhof unser Hotel. Köstlich ist das Essen in der Cafeteria des Hotels, mit Pimientos de Padrón und leckeren Nachspeisen.
Die letzte Etappe von Padrón nach Santiago. In Iria Flavia unsere Morgenrunde, wir folgen geübt den gelben Pfeilen. Ein erster Stopp an der Kirche in Escravitude, gerade ist Messe. Schräg gegenüber locken eine neue Bar und ein Stand für Churros. Über kleine Straßen und Wald weiter bis Picaraña, wo wir die Nationalstraße überqueren. Ideales Pilgerwetter herrscht heute, trocken bei 18 Grad. In Rua do Franco ist die Kirche geschlossen, wir gehen weiter. Kleine Dörfer wechseln mit Waldstücken, stetig führt der Pfad leicht bergauf.
In Milladoiro gibt es oben am Hügel noch einen Motivationsstopp in der bekannten Bar beim Sportzentrum, kleine Teller mit Tortilla geben uns Energie. Nach Santiago geht es nun am Fluss entlang und später die Abzweigung nach Santa Marta. Bei Sonne und 24 Grad laufen wir durch die engen Gassen zur Praza da Obradoiro. Um fünf Uhr feiern wir vor der Kathedrale von Santiago de Compostela unsere Ankunft. Nach dem Ablegen der Rucksäcke im Hotel San Martín Pinario, durchschreiten wir die Heilige Pforte in die Kathedrale (mit Maske), jeder feiert für sich persönlich die Ankunft und besucht die Krypta mit dem Sarkophag des Jakobus. Nach dem Essen begleiten die Sterne den Nachtspaziergang um die Kathedrale.
Morgens macht Manuel eine Stadt- und Kathedralenführung während ich die Pilgerurkunden organisiere. Die mittägliche Pilgermesse ist leider ohne Botafumeiro. Nachmittags ist frei. Abends feiern wir Abschlussrunde und Überreichung der Compostelas vor dem Essen.
Früh morgens laufen wir im strömenden Regen zum Bus nach Porto, es geht nach Hause!
BIN unterwegs gewesen…